Zwischen Winter und Winter (1987)

Zwischen Winter und Winter (1987)

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Zwischen Winter und Winter. Fünfundzwanzig Gedichte. Reinbek: Rowohlt 1987. 45 S.

Klappentext:

Als Manfred Peter Hein 1984 den erstmalig vergebenen Peter-Huchel-Preis erhielt, würdigte die Kritik dieses Ereignis als die längste fällige Entdeckung eines Dichters. Bazon Brock rühmte in seiner Laudatio auf Hein „das sogenannte Hermetische, das sich Entziehende, das schwer Verständliche“ - als einen Einspruch gegen den Sog dessen, was angeblich evident, logisch, im Zusammenhang begründet und uns alle zwingend formuliert wird. Äußerste Verdichtung und Verknappung ist das Prinzip seiner Gedichte, eine Intensität des lyrischen Tons, die sich der Reduzierung des lyrischen Tons, die sich der Reduzierung des lyrischen Satzes zugunsten der Einzelwörter und -bilder verdankt. Anrufe, Benennungen, Spuren - die der Kraft der Evokation vertrauen. Die zyklisch gebauten fünf Teile von jeweils fünf Gedichten umspannen ein breites historisches und geographisches Feld. Die Zerstörung Dresdens, die Brücke über die Weichsel, über die 1945 der Hauptflüchtlingsstrom zog, Ettersberg oder Samaticha: der Ort, an dem 1938 Ossip Mandelstam verhaftet wurde - ein Ahnherr der Moderne, in deren Tradition Manfred Peter Hein steht. Die scheinbar disparaten Bilder werden durch leitmotivische Abbreviaturen gebunden - das Feuer, der Engel -, und sie stehen im Dienste einer lyrischen Erinnerungsarbeit, die den Gedichten einen Grundton der Melancholie verleiht: „Zwischen Winter und Winter.“

Im Band

Niemandsname

Grasland und Jahre 
	           der Kälte Erinnerung 
Zeit Raum  Stein im Mund 

Steinlaib Findling 

Grabmal 

(Zwischen Winter und Winter, S. 25)

Labyrinth

Wo Dunkelheit 
	   durchsichtig Luftstrom 
bis an den blinden Fleck im Gedächtnis 
	   sich öffnet in sprachloses Grün 

		Vorfeld zum Flug 
ins Vergessen

(Zwischen Winter und Winter, S. 27)

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Taggefälle (1962)

Taggefälle (1962)

Taggefälle. Gedichte. München: Hanser 1962. 51 S. Im Band Traumgespenster Traumgespenster − wir schleppen den Schiffen die Segel nach. Die Sonne spreizt ihr Gefieder reizbar aus Rauch eine Bläue über den Brücken, Kanälen über der Tiefe gespannt. Die strömende Einfahrt der Häfen die trauernde Ausfahrt der Meere schluckt unsre Erstgeburt. (Taggefälle, S. 12)

Ohne Geleit (1960)

Ohne Geleit (1960)

Ohne Geleit. Gedichte. München: Hanser 1960. 46 S. (Reihe Junge Autoren)

Gegenzeichnung (1983)

Gegenzeichnung (1983)

Gegenzeichnung. Gedichte 1962-1982. Berlin, Darmstadt: Agora 1983. 138 S. (22. Erato-Druck).