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Gegenzeichnung (1983)

Gegenzeichnung (1983)

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Gegenzeichnung. Gedichte 1962-1982. Berlin, Darmstadt: Agora 1983. 138 S. (22. Erato-Druck).

Klappentext:

“Ich habe den Winter gewählt / und deshalb dies Land / das alles verdeckt // auch mich, mich selber”, so heißt es in einem Gedicht der Gegenzeichnung. Aufgewachsen in einer ostpreußischen Kleinstadt, für die de Sprachen nun schon drei Namen kennen: “Ich schreibe Ozersk / Darkehmen / Angerapp an der Angerapp”, nach dem Krieg Abitur, Studium und erste schriftstellerische Arbeiten in der Bundesrepublik, in der er nicht heimisch werden kann, auch nicht in ihrem Literaturbetrieb. Manfred Peter Hein lebt seit den frühen sechziger Jahren als Gastarbeiter, als “freier Schriftsteller”, als Übersetzer und Essayist in Finnland.

Die bis auf wenige Ausnahmen chronologisch geordneten hundert Gedichte der Gegenzeichnung sind über einen ungewöhnlich langen Zeitraum entstanden, zwischen 1962 und 1982. Auch wenn jedes Gedicht für sich steht, wie auch jeder der drei Teile, so strukturieren sie sich doch durch zahlreiche Querverweise, durch wiederkehrende Motive und vor allem durch die unverwechselbar eigene poetische Methode zu einem Ganzen, zu einem sorgsam komponierten Gedichtbuch. Bei der Lektüre der Gegenzeichnung wird der Leser einen Einzelgänger entdecken, der unbeeindruckt von allen literarischen Moden und unter Verzicht auf jede leicht handhabbare Rhetorik an den Traditionen der europäischen Moderne festhält und ihre spezifischen Ausdrucksmöglichkeiten in einer eigenständigen Diktion weiterentwickelt.

Von Manfred Peter Hein gibt es nur wenige, sehr zurückhaltende poetologische Äußerungen. Klarheit über die Entstehung, Bedeutung und mögliche Intention seiner Gedichte kann daher nur die geduldige und intensive Lektüre verschaffen. Die Gedichte der Gegenzeichnung sprechen von Erlebnissen und Erinnerungen, von Träumen und alltäglich Banalem, sie verknüpfen Mythos und Geschichte mit unserer Gegenwart und bedrohten, offenen Zukunft. Heins Gedichte orientieren sich nicht an Vorgestanztem und Vorgedachtem, sondern an konkreten Erfahrungen, an der Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit, etwa der verschiedensten Orte und Landschaften, wird in ihrer jeweiligen Geschichte erfaßt, in ihrer oft nur im poetischen Bild zu vermittelnden Aussagekraft für das in mythisch-historischen Dimensionen denkende und visionär meditierende Ich.

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Spiegelungen Orte (2015)

Spiegelungen Orte (2015)

Gedichte 2010-2014. Göttingen: Wallstein 2015. 128 S. Klappentext Manfred Peter Heins Gedichte ziehen Bilanz, sie sind Selbstvergewisserungen über den Platz des Autors in der Welt, Expeditionen “ins Nachtlabyrinth”. Ruhe spricht aus ihnen, jedoch alles andere als Beschaulichkeit. Hein ist ein Autor der Anteilnahme, am Schicksal des Nächsten, aber auch an den politischen Zeitläuften. Sein Blick kommt von weither, aus der geographischen Distanz seiner Wahlheimat Finnland, und er reicht “in die Tiefe des Raums”, “wo die Geister sich scheiden” und die Gegenwart nur ein Moment einer großen Geschichte ist.

Spiegeligel (2014)

Spiegeligel (2014)

Spiegeligel. Kindergedichte von Manfred Peter Hein in zwölf Sprachen. Hg. Theresa Heyer und Mahmoud Hassanein. Berlin, Germersheim: Queich, 2014.

Taggefälle (1962)

Taggefälle (1962)

Taggefälle. Gedichte. München: Hanser 1962. 51 S. Im Band Traumgespenster Traumgespenster − wir schleppen den Schiffen die Segel nach. Die Sonne spreizt ihr Gefieder reizbar aus Rauch eine Bläue über den Brücken, Kanälen über der Tiefe gespannt. Die strömende Einfahrt der Häfen die trauernde Ausfahrt der Meere schluckt unsre Erstgeburt. (Taggefälle, S. 12)